Kulina Bibelübergabe

1966 zog Joachim Stölting in den Amazonas und zwei Jahre später zu den Kulina-Indianern. Zuerst widmete er sich vorrangig der Krankenarbeit, da er auch extra dafür einen Tropenkurs in England absolviert hatte, und seine Teamkollegen Mark Emsheimer und Duane & Nadine Howe erforschten die Kulina-Sprache. Doch mit den Jahren erkannte Joachim, wie essenziell wichtig die Bibel für die Kulina in ihrer eigenen Sprache ist.

In Peru lebt der größere Teil der Kulina. Dort arbeiteten Mitarbeiter von SIL an der Sprachanalyse und Übersetzung des Neuen Testaments, das 2012 dann gedruckt wurde. Nun machte Joachim sich daran, die peruanische Kulina-Übersetzung in den Dialekt der brasilianischen Kulina zu adaptieren. Sowohl Dialekt als auch Schrift sind in Brasilien anders als in Peru. Für diese Sprachadaption brauchte Joachim die Hilfe der Indianer. Allerdings lebte Joachim mittlerweile mit seiner Familie in Deutschland, und konnte schließlich auch wegen seiner Krebserkrankung keine Reisen mehr nach Brasilien unternehmen. Dennoch arbeitete er auch von hier aus hingegeben weiter an der Übersetzung. Er hatte sehr gehofft, dieses begonnene Projekt im Kontakt mit ein paar Kulina abschließen zu können, aber keiner der Indianer konnte nach Deutschland kommen, um mit Joachim an der Übersetzung zu arbeiten. Sollte alles umsonst gewesen sein?

Im August 2019 starb Joachim. Die Übersetzung war noch immer nicht ganz fertig, aber direkt nach der Trauerfeier setzten sich Joachims Frau Eli, Christa Groth und ein Freund von Joachim & Eli zusammen und besprachen, wie sie die Fertigstellung des Neuen Testaments verwirklichen würden.

Der Freund arbeitete an Joachims Manuskript, brachte alle Texte in die richtige Reihenfolge und formatierte das Dokument für einen provisorischen Erstausdruck. Diesen übergab er Christa. Ende 2019 flog Christa nach Envira in Brasilien mit dem wichtigen Dokument im Gepäck, um alles mit Edite und deren Schwester Eliana durchzulesen und für den Druck fertigzustellen.

Edite ist die Frau, die in dem Video erzählt, wie froh sie über Gottes Wort in ihrer Sprache ist. Edite half Joachim schon bei der Sprachanalyse, seit sie zwölf Jahre alt war.

Nachdem Edite, Eliana, Christa und weitere Mitarbeiter mit dem Lektorat fertig waren und alle Korrekturen durchgeführt hatten, lag das Kulina-Neue-Testament Ende 2020 bei der Brasilianischen Bibelgesellschaft in Sao Paulo zum Druck bereit.

Im März 2021 konnte Deo Atti, das Novo Testamento na língua Kulina, gedruckt werden. Eli schrieb: „Mein Mann Joachim wäre überglücklich.“

Am 11. Juni 2021 flogen Christa und andere Mitarbeiter nach Envira und konnten Gottes Wort an die Kulina übergeben. Wir freuen uns so sehr, dass Gott das Kulina Novo Testamento realisiert hat!

Doch die Freude geht noch weiter: Edite möchte nun noch das Alte Testament in Zusammenarbeit mit ALEM, dem brasilianischen Zweig von SIL, übersetzen! Nur knapp die Hälfte von 1. Mose ist von Joachim Stölting schon fertig. Für diese Mammutaufgabe brauchen sie und ihre Helfer unser Gebet.

Außerdem wurde das N.T. auch als Hörbuch aufgenommen, sodass Kulina, die nicht lesen können, nun das Wort Gottes anhören können. Auch dafür dürfen wir mitbeten.

Wir sind dem Herrn unheimlich dankbar, wie er alles geführt und ermöglicht hat. Dass er die Kulina liebt und will, dass sie ihn kennenlernen. Es gibt noch immer viel zu tun. Beten wir für die erwähnten Vorhaben von Edite und auch für die anderen Mitarbeiter, die sich für die Kulina einsetzen: Familie Totz, Familie Janson und Familie Sticher von der Allianzmission!

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