Zwischen Abschied und Aufbruch

 In Südostasien

Fünf Wochen

Vor 5 Wochen bin ich zurückgekommen. In 5–6 Wochen ziehe ich schon wieder weiter – auf die nächste Insel. Und manchmal habe ich das Gefühl: Mein Herz kommt emotional gar nicht hinterher.

Gerade planen meine Freunde und ich viele „Wir müssen noch einmal XY machen, bevor du gehst“-Aktionen. Und wenn wir über meinen Abschied sprechen, schau ich jetzt schon in einige verweinte Augen.

Aber wohin geht’s überhaupt?

Lange hatte ich keine Ruhe darüber, wo es hingeht. Es gab einen Stichtag. Und genau an dem Tag hat Jesus mir durch die Bibel deutlich gezeigt, wohin der Weg weitergeht. Mit Frieden im Herzen sag ich: Ich ziehe 640 km Luftlinie weiter nach Norden – direkt an den Äquator, auf eine neue Insel. Meine Freunde nennen die Stadt „die Achselhöhle des Landes“ – da soll es sich anfühlen, als gäbe es zwei Sonnen. Vielleicht darf ich dann wirklich mal die Wollsocken im Schrank lassen.

Was erwartet mich dort?

Weiterhin: Sprache und Kultur lernen, diesmal den lokalen Dialekt dieser Insel. Aber bevor ich aufbreche, ist mir eines wichtig: ein guter Abschluss hier.

Ich bin dankbar, dass ich mit meinem Hauskreis (vermutlich) in drei Wochen den Überblick über die Bibel abschließen darf – wir sind dann gemeinsam einmal durch das große Bild der Bibel gegangen und ich freu mich über viele neue Erkenntnisse.

Besondere Momente

Wir haben darüber gesprochen, dass Jesus sagt: „Ich bin das Brot.“

Ich meinte: „Hätte Jesus hier gelebt, hätte er gesagt: ‚Ich bin der Reis.‘“

Sara: „Hör auf, das klingt komisch!“

Nora: „Ja, Brot ist besonders. Das hat man nicht immer.“

Ich: „Aber genau das ist sein Punkt: Die Menschen damals aßen täglich Brot – es war ihre Lebensgrundlage. So wie für uns heute der Reis, den wir drei Mal am Tag essen. Genau das will Jesus für uns sein: ständig verfügbar, mitten in unserem ganz normalen Alltag – nicht nur in den besonderen Momenten.

Wir brauchen ihn, und wir dürfen ihn auch ständig brauchen – genau das bietet er uns an.

Wir dürfen immer wieder zu ihm kommen: hungrig, leer, erbärmlich – andernfalls verhungernd. GENAU dafür ist er gekommen.“

Dann sagt Nora ganz leise: „Aku beras – Ich bin der Reis. Er ist wirklich für uns.“

Dieser Satz hat ihr Herz getroffen. Und meins auch.

Lisa, Südostasien

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