Wenn Magier Träume deuten
„Nein, der eine zieht in den Kampf, der andere schützt den Tross, und die Beute wird ehrlich unter alle geteilt!“ 1. Samuel Kapitel 30 Vers 24
Die Amalekiter überfallen Davids Lager in Ziklag und nehmen alle Frauen, Kinder und die Beute mit. Als David mit seinen Leuten zurückkommt, sind alle so erschöpft, dass sie David steinigen wollen.
Aber David holte sich Mut bei Jahwe, seinem Gott. Vers 6
Dann befragte er Gott, was er machen solle. Die Antwort lautet: Den Feinden nachjagen! Das machen sie, aber 200 von 600 von Davids Leuten können nicht mehr und bleiben zurück. Die anderen 400 erringen den Sieg und bringen alle Frauen und Kinder sowie große Beute zurück. Sie wollen den anderen nur ihre Familien zurückgeben, aber nichts von der Beute. David sagt: „Nein!” Alle sollen gleichmäßig von der Beute bekommen. Es soll keinen Unterschied zwischen denen geben, die an der Front waren, und denen, die im Lager geblieben sind!
Diese Begebenheit erinnerte mich kürzlich daran, dass es nicht darauf ankommt, wo wir Gott dienen, sondern dass wir ihm dienen. Es macht für Gott keinen Unterschied, ob ich meine Arbeit direkt in K. tue wie meine Kollegen oder ob ich sie von Deutschland aus tue.
Sicher hätte es so manche Vorteile, vor Ort zu sein. Andererseits wissen wir als Familie auch, dass wir hier in Deutschland am richtigen Platz sind. Trotz der räumlichen Trennung machen wir als J.-K.-Team Fortschritte bei der Übersetzung.
Wie läuft so ein Übersetzungscheck ab?
Der Sprachhelfer fasst den biblischen Text in eigenen Worten zusammen und beantwortet Fragen zu Details. Wir waren echt gespannt, ob uns die Übersetzung gelungen war. Als die Übersetzungsprüferin ihr Okay gab, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie erleichtert wir alle waren!
Ein Beispiel soll zeigen, wie schwierig Übersetzungen manchmal sein können. In 1. Mose, Kapitel 41, Vers 8 wird beschrieben, wie der ägyptische Pharao in der Nacht geträumt hat und am nächsten Morgen seine Gelehrten und Magier befragt, was seine Träume zu bedeuten haben. Aber keiner konnte sie ihm deuten.
Bereits während der Vorbereitungsphase für den Übersetzungscheck zeigte sich, dass die Sprachhelfer fast ausnahmslos angaben, die Gelehrten und Magier hätten die Träume deuten können, obwohl der Text etwas anderes aussagte. Ein Sprachhelfer, der bisher noch nicht mit uns zusammengearbeitet hatte, erklärte das Problem: Die Übersetzung war zwar korrekt, aber im animistischen Glauben sind die Menschen darauf programmiert, dass Gelehrte und Magier immer alles wissen. Sie würden diese Stelle immer so interpretieren, obwohl der Text eigentlich etwas anderes sagt. Wir haben dann alle Register gezogen, um es unmissverständlich auszudrücken. Letztlich vertrauen wir darauf, dass Gottes Wort lebendig ist. Es ist in der Lage, fest verankerte Überzeugungen zu verändern.
Wie geht es weiter?
Wir möchten gerne im jährlichen Rhythmus einen Übersetzungscheck durchführen lassen. Somit arbeiten wir auf unser nächstes Ziel zu. Nachdem wir mit der Josephsgeschichte begonnen haben, wollen wir nun das 1. Buch Mose in Etappen übersetzen. Das bedeutet, dass wir im Januar nächsten Jahres wieder nach Senegal reisen werden, um den nächsten Übersetzungscheck durchzuführen.
Gebetsanliegen:
Wir sind dankbar dafür, dass der letzte Übersetzungscheck positiv verlaufen ist und wir weitermachen können.
Wir beten, dass wir als Übersetzungsteam weiterhin gut zusammenarbeiten, stetig vorankommen und die J.-K. die Übersetzung gut verstehen, sodass alte Überzeugungen aufgebrochen werden.