Es ist einiges passiert
Jetzt sind wir schon seit fünf Monaten in Papua-Neuguinea.
Sprachstudium
Wir haben unsere offizielle Einführungsklasse im März abgeschlossen und befinden uns momentan im Selbststudium von Sprache und Kultur. Wir müssen von insgesamt neun Leveln das siebte Level erreichen, um unseren Dienst in Vollzeit beginnen zu können. Das ist wichtig, damit wir neben unserer Arbeit auf dem Center auch Beziehungen zu den Einheimischen aufbauen können.
Das Selbststudium in Sprache und Kultur sieht bei uns so aus: Caleb trifft sich von Montag bis Freitag meistens täglich mit einem Sprachhelfer. Mit ihm geht er entweder in die umliegenden Dörfer, um die Kultur besser kennenzulernen, oder sie treffen sich hier auf dem Center, um sich einfach zu unterhalten sowie Vokabular und Grammatik zu üben. Wir sind selbst für unseren Fortschritt verantwortlich und somit auch dafür, Fragen zu stellen oder die Treffen vorzubereiten, um möglichst viel Sprachfortschritt zu erzielen. Ich treffe mich montags und freitags mit meiner Sprachhelferin und versuche an den übrigen Tagen bei Caleb und seinem Sprachhelfer dabei zu sein.
Kinder
Unsere Kinder spielen sehr gerne mit den Kindern in der Nachbarschaft und sind oft von morgens bis abends draußen auf den Wiesen, wo ich sie gut vom Haus oder unserer Terrasse aus sehen kann. Sie genießen die Freiheit, das Wetter und die Freundschaften hier.
Abschiede
Etwas, das wir hier auf dem Center schnell lernen mussten, ist der ständige Wechsel an Mitarbeitern. Im kommenden Monat müssen wir uns von vielen Familien verabschieden, die uns in unserer kurzen Zeit hier sehr ans Herz gewachsen sind. Einige waren nur für einen Kurzeinsatz (1–2 Jahre) hier, andere gehen in einen längeren Heimataufenthalt. Es ist nicht leicht, sich an einem neuen Ort einzuleben und Fuß zu fassen, wenn um einen herum nichts wirklich gleich bleibt und beginnende Freundschaften immer wieder durch Abschiede unterbrochen werden.
Kulturstress
Obwohl wir gut angekommen sind, merken wir in den letzten Wochen immer wieder die Symptome und Folgen eines Kulturschocks. Dass der Kulturschock etwa drei Monate nach der Ausreise einsetzt, ist normal, und wir haben damit gerechnet. Trotzdem ist es manchmal schwer, klar zu denken und die damit verbundenen Emotionen von der Wahrheit zu unterscheiden. In den letzten Wochen erleben wir immer wieder Tage, an denen wir ausgelaugt und motivationslos sind, an denen wir zweifeln. An denen wir uns allein fühlen und es vermissen, in einer Gemeinschaft zu leben, die uns sprachlich und kulturell versteht.
Gebetsanliegen
Bitte betet für uns, dass Gott uns Kraft gibt, auch diese Phase zu überstehen, und dass wir in der Wahrheit seines Wortes Zuflucht finden, anstatt in unseren Gedanken und Emotionen unterzugehen.
Caleb und Carolin